Adipositas Grade erklärt: So findest Du heraus, wo Du stehst

Adipositas Grad 1 oder 2 – was bedeutet das für Dich? Erfahre, wie der BMI Übergewicht klassifiziert, wann es gesundheitlich bedenklich wird und welche Schritte Du für mehr Wohlbefinden unternehmen kannst.

INHALTSVERZEICHNIS:

Kurz & knapp

  • BMI als Indikator: Ab einem BMI von 30 spricht man von Adipositas, die in drei Schweregrade unterteilt wird - Jetzt BMI berechnen
  • Übergewicht vs. Adipositas: Übergewicht beginnt bei einem BMI von 25, Adipositas erst ab einem BMI von 30
  • Gesundheitsrisiken: Mit steigendem Adipositas Grad erhöht sich das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes Typ 2 und bestimmte Krebsarten
  • Ursachen: Neben Bewegungsmangel und unausgewogener Ernährung spielen auch genetische Faktoren und Lebensgewohnheiten eine Rolle
  • Behandlung: Nachhaltige Lebensstilveränderungen sind wirksamer als kurzfristige Diäten
Erfahre, wie der BMI Übergewicht klassifiziert, wann es gesundheitlich bedenklich wird und welche Schritte Du für mehr Wohlbefinden unternehmen kannst.

Was genau ist Adipositas?

Adipositas ist eine chronische Erkrankung, die durch eine übermäßige Vermehrung des Körperfetts gekennzeichnet ist. Im Gegensatz zum einfachen Übergewicht stellt Adipositas ein erhebliches Gesundheitsrisiko dar und wird medizinisch als behandlungsbedürftig eingestuft.

Die Grundlage zur Bestimmung von Adipositas bildet der Body Mass Index (BMI). Diese bewährte Formel berechnet das Verhältnis zwischen Körpergewicht und Körpergröße:

BMI = Körpergewicht (kg) ÷ (Körpergröße in m)²

Ein BMI von 30 oder höher gilt als Adipositas und signalisiert, dass dringender Handlungsbedarf besteht.

Übergewicht und Adipositas: Wo liegt der Unterschied?

Obwohl die Begriffe im Alltag oft synonym verwendet werden, beschreiben Übergewicht und Adipositas unterschiedliche Zustände:

Adipositas Grad BMI-Wert Einschätzung
Grad 1 30 – 34,9 Mäßige Adipositas – erste Risiken vorhanden
Grad 2 35 – 39,9 Deutliches Risiko – medizinische Begleitung empfohlen
Grad 3 ≥ 40 Schwere Adipositas – hohes Gesundheitsrisiko, Therapie erforderlich

Während Übergewicht bereits gewisse Gesundheitsrisiken mit sich bringt, steigt die Gefahr für ernsthafte Erkrankungen bei Adipositas deutlich an.

Diese Unterscheidung ist wichtig, um den Handlungsbedarf richtig einzuschätzen und passende Maßnahmen zu ergreifen.

Die drei Adipositas Grade im Detail

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat ein international anerkanntes System zur Einteilung der Adipositas entwickelt:

Adipositas Grad 1 (BMI 30-34,9)

Bei diesem ersten Stadium sind bereits gesundheitliche Risiken vorhanden. Betroffene sollten ihre Lebensgewohnheiten überdenken und Änderungen einleiten, um eine Verschlechterung zu vermeiden.

Adipositas Grad 2 (BMI 35-39,9)

In diesem Stadium steigt das Risiko für Folgeerkrankungen deutlich an. Eine professionelle medizinische Begleitung bei der Gewichtsreduktion wird dringend empfohlen.

Adipositas Grad 3 (BMI ≥ 40)

Diese schwere Form der Adipositas geht mit einem hohen Gesundheitsrisiko einher. Eine umfassende Therapie unter ärztlicher Aufsicht ist notwendig, um die Lebensqualität wiederherzustellen und gesundheitliche Folgen zu minimieren.

Der BMI: Wichtiges Instrument mit Grenzen

Der Body Mass Index ist ein praktisches Instrument zur ersten Einschätzung, hat jedoch auch Grenzen. Er berücksichtigt weder Alter noch Geschlecht, Muskelmasse oder individuelle körperliche Voraussetzungen.

Beispielrechnung: Bei einem Gewicht von 95 kg und einer Größe von 1,75 m ergibt sich folgende Berechnung:BMI = 95 ÷ (1,75 × 1,75) = 95 ÷ 3,06 ≈ 31,0

Dies entspricht Adipositas Grad 1, was bereits ernstgenommen werden sollte.

Besonders bei sportlichen Menschen kann der BMI jedoch täuschen. Ein muskulöser Körper wiegt mehr, ohne dass dies gesundheitlich bedenklich wäre. Daher ist der BMI zwar ein guter Ausgangspunkt, sollte aber im Gesamtkontext betrachtet werden.

Gesundheitsrisiken bei Adipositas

Frau misst ihren Körperumfang, der sich durch Fettansammlungen erhöht hat.

Mit steigendem Adipositas Grad erhöht sich das Risiko für zahlreiche ernsthafte Erkrankungen:

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Bluthochdruck, Schlaganfall, Herzinfarkt
  • Stoffwechselstörungen: insbesondere Diabetes Typ 2
  • Bestimmte Krebsarten: Erhöhtes Risiko für verschiedene Krebsformen
  • Gelenkbeschwerden: Durch die erhöhte Belastung des Bewegungsapparats
  • Schlafapnoe: Atemaussetzer während des Schlafs
  • Psychische Erkrankungen: Depressionen und Angstzustände

Besonders problematisch ist das viszerale Bauchfett, das hormonell aktiv ist und Entzündungsprozesse im Körper fördern kann. Es birgt ein höheres Gesundheitsrisiko als Fettdepots an anderen Körperstellen.

Ursachen von Adipositas: Ein komplexes Zusammenspiel

Adipositas entwickelt sich selten über Nacht. Meist handelt es sich um einen schleichenden Prozess, bei dem verschiedene Faktoren zusammenwirken:

  • Lebensstil: Bewegungsmangel und unausgewogene Ernährung
  • Genetische Veranlagung: Familienanlagen können die Neigung zu Übergewicht begünstigen
  • Gesellschaftliche Faktoren: Sitzende Tätigkeiten, Überangebot an hochverarbeiteten Lebensmitteln
  • Psychologische Aspekte: Stress und emotionales Essen
  • Hormonelle Faktoren: Veränderungen in der Hormonbalance, etwa in den Wechseljahren
Wichtig zu verstehen ist: Adipositas ist keine Frage mangelnder Willenskraft, sondern eine komplexe Erkrankung mit vielfältigen Ursachen.

Adipositas bei Kindern und Jugendlichen – ein wachsendes Problem

Adipöser Junge.

Besorgniserregend ist die steigende Zahl übergewichtiger und adipöser Kinder und Jugendlicher. Je früher Adipositas auftritt, desto schwieriger ist die Umkehr und desto höher das Risiko für Folgeerkrankungen im Erwachsenenalter.

Bei Kindern und Jugendlichen wird der BMI anders bewertet als bei Erwachsenen – hier werden alters- und geschlechtsspezifische Referenzwerte herangezogen. Eine frühzeitige Intervention ist entscheidend, um langfristige gesundheitliche Probleme zu vermeiden.

Behandlungsmöglichkeiten: Wege aus der Adipositas

Eine wirksame Adipositas-Therapie beginnt nicht mit einer kurzfristigen Diät, sondern mit einer umfassenden Strategie für nachhaltige Veränderungen:

  1. Ernährungsumstellung: Langfristige Anpassung der Essgewohnheiten statt Crash-Diät
  2. Bewegungssteigerung: Regelmäßige körperliche Aktivität im Alltag integrieren
  3. Verhaltenstherapie: Bewusstsein für Essverhalten schaffen und psychologische Barrieren überwinden
  4. Professionelle Unterstützung: Begleitung durch Ärzte, Ernährungsberater oder spezialisierte Adipositaszentren
  5. Medizinische Maßnahmen: In schwerwiegenden Fällen können medikamentöse Therapien oder chirurgische Eingriffe erwogen werden

Entscheidend ist die individuelle Anpassung des Therapieplans an die persönliche Situation und den Adipositas Grad des Betroffenen.

Über den BMI hinaus: Alternative Bewertungsmethoden

Frau misst ihren BMI, der durch ihre Muskeln verfälscht wird.

Da der BMI allein nicht alle Aspekte der Körperzusammensetzung erfasst, werden ergänzende Methoden zur Risikobewertung eingesetzt:

  • Taillenumfang: Ein Wert über 88 cm (Frauen) bzw. 102 cm (Männer) deutet auf gesundheitlich bedenkliches Bauchfett hin
  • Waist-to-Height-Ratio: Das Verhältnis zwischen Taillenumfang und Körpergröße sollte unter 0,5 liegen
  • Körperfettmessung: Bioimpedanzanalyse oder andere Verfahren zur Bestimmung des Körperfettanteils

Diese Methoden bieten ein vollständigeres Bild und helfen, das individuelle Gesundheitsrisiko präziser einzuschätzen.

Adipositas verstehen und handeln

Das Wissen um den eigenen Adipositasgrad ist der erste Schritt zur Verbesserung der Gesundheit. Obwohl der BMI ein praktisches Instrument zur ersten Einschätzung ist, sollten immer auch andere Faktoren berücksichtigt werden.

Adipositas ist eine ernstzunehmende chronische Erkrankung, die behandelbar ist. Mit professioneller Unterstützung, nachhaltigen Lebensstilveränderungen und einer positiven Einstellung können Betroffene ihre Lebensqualität verbessern und gesundheitliche Risiken reduzieren.

Der wichtigste Ansatz ist nicht die schnelle Gewichtsabnahme, sondern die langfristige Umstellung auf einen gesünderen Lebensstil, der Körper und Seele gleichermaßen guttut.

Du möchtest Gewicht verlieren oder wünschst Dir ein besseres Körpergefühl?

Mein Rat: Nutze ruhig einen BMI Rechner, aber hol Dir am besten eine persönliche Einschätzung, um Deinen wahren Gesundheitszustand zu kennen.

FAQ zu Adipositas Graden

Ist Adipositas Grad 3 schlimm?

Ja, Adipositas Grad 3 stellt ein hohes Risiko für ernsthafte gesundheitliche Probleme wie Herzinfarkte, Schlaganfälle und Diabetes dar. Ohne Behandlung kann dies die Lebensqualität stark beeinträchtigen und zu schweren Folgeerkrankungen führen.

Wie wird Adipositas diagnostiziert?

Adipositas wird durch den BMI (30 oder mehr) diagnostiziert, jedoch spielt auch die Fettverteilung eine Rolle. Weitere Faktoren wie Blutdruck und Cholesterinwerte werden ebenfalls berücksichtigt, um die beste Therapie zu empfehlen.

Wie alt wird man mit Adipositas Grad 3?

Adipositas Grad 3 ist mit schwerwiegenden Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Problemen und Diabetes verbunden, was die Lebenserwartung deutlich verkürzen kann. Frühe Maßnahmen zur Gewichtsreduktion und Gesundheitsförderung können jedoch das Risiko senken und die Lebenserwartung verlängern.

Welche Adipositas-Grade gibt es?

Adipositas wird in drei Grade unterteilt: Grad 1 (BMI 30–34,9), also mäßige Adipositas mit ersten Risiken; Grad 2 (BMI 35–39,9), was ein deutlich erhöhtes Gesundheitsrisiko bedeutet; und Grad 3 (BMI ≥40), eine schwere Form, die mit sehr hohen Gesundheitsrisiken verbunden ist.

Kann Adipositas Grad 3 geheilt werden?

Adipositas Grad 3 ist nicht heilbar, aber eine Gewichtsreduktion ist möglich. Eine Kombination aus gesunder Ernährung, Bewegung und medizinischer Unterstützung kann helfen, das Gewicht zu reduzieren und gesundheitliche Risiken zu verringern.

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