Kurz und Knapp
- Eine Magenverkleinerung ist ein Eingriff zur Gewichtsreduktion, der nicht nur kurzfristig Gewichtsabnahme bewirkt, sondern auch langfristig den Lebensstil verändern soll.
- Der Prozess umfasst mehrere Phasen – von der Flüssigphase über die weiche Phase bis zur Übergangsphase – die zusammen den Kostaufbau bilden.
- Voraussetzung für eine Magenverkleinerung sind klare Anzeichen wie ein hoher Body-Mass-Index (BMI) und der Misserfolg konservativer Maßnahmen bei Übergewicht und Adipositas.
- Unterschiedliche Verfahren wie Schlauchmagen, Magenbypass und Magenband bieten jeweils eigene Vor- und Nachteile, die individuell abgewogen werden müssen.
- Für den langfristigen Erfolg ist nicht nur die Operation oder Chirurgie entscheidend, sondern auch eine kontinuierliche Ernährungsberatung, regelmäßige Bewegung und eine strukturierte Nachsorge zur Nahrungsergänzung.
Was ist eine Magenverkleinerung?
Unter Magenverkleinerung versteht man verschiedene operative Verfahren, bei denen das Magenvolumen verkleinert wird, sodass Patientinnen und Patienten schon nach kleinen Portionen ein frühzeitiges Sättigungsgefühl erleben.
Bei der Schlauchmagen-Operation wird der Magen entlang der großen Kurvatur reseziert, was zu einem schlauchförmigen Magenrest führt.
Das Ziel ist nicht nur die kurzfristige Gewichtsabnahme, sondern auch die langfristige Veränderung des Körpers und des Lebensstils – ein Ziel, das mithilfe der Adipositaschirurgie erreicht werden kann
Wann ist ein solcher Eingriff sinnvoll?
Für Menschen mit schwerem Übergewicht oder Adipositas ist oft eine Magenverkleinerung die letzte Option, wenn alle nicht-chirurgischen Behandlungsmethoden – wie Ernährungsberatung, Bewegung und Verhaltenstherapie – keine ausreichende Gewichtsreduktion erzielen konnten.
In der Folge der Operation verlieren Patienten an Gewicht und erfahren verschiedene gesundheitliche Vorteile, wie die Normalisierung des Zuckerstoffwechsels und die Verbesserung der Blutwerte.
Indikationen:
- Body-Mass-Index (BMI) von 40 oder mehr (Adipositas Grad 3)
- BMI zwischen 35 und 40, wenn Folgeerkrankungen wie Diabetes, Schlafapnoe oder Bluthochdruck vorliegen
Voraussetzungen:
- Langfristiges Übergewicht (mindestens 3 Jahre)
- Bereitschaft zur dauerhaften Ernährungs- und Lebensstiländerung
Kontraindikationen:
- Vorhandensein von Erkrankungen wie Krebs oder Schilddrüsenunterfunktion
- Unbehandelte Essstörungen oder ein zu hohes Operationsrisiko
- Vorgeschädigter Magen-Darm-Traktes oder Substanzabhängigkeiten
Welche Methoden gibt es?
Es existieren verschiedene Verfahren der Adipositaschirurgie, die sich in ihrer Herangehensweise und Effektivität unterscheiden:
Wenn Du alles rund um Magenband wissen möchtest, lies Dir gerne unseren Blog dazu durch:

Schlauchmagen-OP
Die Schlauchmagen-OP, auch bekannt als Sleeve Gastrektomie, ist ein chirurgischer Eingriff, der zur Behandlung von Adipositas durchgeführt wird. Während der Operation wird der Magen auf einen schmalen Schlauch mit einem Fassungsvermögen von etwa 200 Millilitern verkleinert.
Der Restmagen wird entfernt, um die Nahrungsaufnahme zu reduzieren und das Sättigungsgefühl zu verbessern.
Diese Methode der Magenverkleinerung hat sich als sehr effektiv erwiesen, da sie nicht nur die Menge der aufgenommenen Nahrung reduziert, sondern auch hormonelle Veränderungen im Körper bewirkt, die das Hungergefühl verringern.
Wie läuft die Magenverkleinerung ab?
Vor der OP sollten Patienten einige Vorbereitungen treffen:
- Vorbereitung:
- Diät oder medikamentöse Behandlung, um bereits vor der Operation etwas Gewicht zu verlieren.
- Umfassende Untersuchungen (Labor, Magenspiegelung, Ultraschall) zur Sicherstellung, dass keine Erkrankungen vorliegen, die den Eingriff ausschließen.
- Ablauf:
- Die Operation wird meist minimalinvasiv (z. B. mittels Laparoskopie) durchgeführt, um den Magen zu verkleinern.
- Der Eingriff erfolgt in Vollnarkose und dauert je nach Verfahren unterschiedlich lang.
Risiken und Komplikationen
Wie bei jedem operativen Eingriff bestehen auch bei einer Magenverkleinerung Risiken und Komplikationen.
Zu den möglichen Risiken gehören Verletzungen von Speiseröhre, Magen, Darm und Milz sowie Blutungen und Bauchfellentzündungen.
Es kann auch passieren, dass Du einige stark zucker- oder fetthaltige Lebensmittel nicht mehr verträgst und diese Beschwerden verursachen.
Darüber hinaus besteht das Risiko von Mangelernährungen, da der Körper nach der Operation weniger Nährstoffe aufnehmen kann. Es ist daher wichtig, dass Patienten regelmäßig medizinisch überwacht werden und gegebenenfalls Nahrungsergänzungsmittel einnehmen, um Mangelerscheinungen vorzubeugen.
Wie geht es nach der OP weiter?
Der Kostaufbau nach einer Magenverkleinerung gliedert sich in mehrere Phasen:
- Flüssigphase:
- Direkt nach dem Eingriff trinkst Du kleine Portionen von stillem Wasser, ungesüßtem Tee oder Brühe (keine kohlensäurehaltigen Getränke).
- Ziel: Den Magen schonen und das Sättigungsgefühl frühzeitig unterstützen.
- Weiche Phase:
- Ab ca. 7 Tagen beginnen Patientinnen und Patienten, pürierte oder weichgekochte Lebensmittel zu sich zu nehmen – z. B. Joghurt, passiertes Obst oder feine Gemüsesuppen.
- Wichtig: Kleine Portionen (100–200 ml pro Mahlzeit) und gründliches Kauen.
- Übergangsphase:
- Langsame Einführung fester Nahrung, wobei Du weiterhin kleine Portionen isst und darauf achtest, wie Dein Körper reagiert.
- Langzeiternährung:
- Dauerhafte Umstellung auf eine ausgewogene, fettarme und eiweißreiche Ernährung, idealerweise unterstützt durch Ernährungsberatung.
Wie sicherst Du Deine Nährstoffversorgung?
Nach einer Magenverkleinerung – besonders nach einem Magenbypass – kann die Aufnahme wichtiger Nährstoffe eingeschränkt sein. Daher ist es essenziell, dass Du:
- Lebenslang darauf achtest, ausgewogen zu essen und - falls notwendig - fehlende Nährstoffe ergänzend einnimmst
- Regelmäßige Bluttests durchführen lässt, um Mangelerscheinungen frühzeitig zu erkennen und gegenzusteuern.
Wie integrierst Du die neuen Essgewohnheiten in Deinen Alltag?
Für einen nachhaltigen Erfolg ist die Ernährungsumstellung nur ein Teil des Gesamtpakets. Du solltest:
- Regelmäßig Bewegung in Deinen Alltag einbauen.
- Dich kontinuierlich von einem erfahrenen Coach begleiten lassen und an Ernährungsberatung teilnehmen.
- Langfristig auf einen gesunden Lebensstil setzen, der auch psychisch und sozial unterstützt.
Was kostet der Eingriff und wie wird er finanziert?
Die Kosten für einen Eingriff in Form einer Magenverkleinerung variieren je nach Verfahren:
- Magenballon: ca. 2.000 bis 4.000 Euro
- Magenband: ca. 6.000 bis 8.000 Euro
- Schlauchmagen (Sleeve Gastrektomie) und Magenbypass: ca. 10.000 bis 15.000 Euro
Die Krankenkasse übernimmt die Kosten oft nur unter bestimmten Voraussetzungen:
- Die OP ist medizinisch notwendig (z. B. bei einem BMI von 40 oder bei einem BMI zwischen 35 und 40 mit Folgeerkrankungen).
- Konservative Behandlungsmethoden wurden erfolglos ausprobiert.
Lieber nachhaltig abnehmen, statt Magenverkleinerung?
Die Alternative zu einer Magenverkleinerung ist der konservative Weg: Du kannst die Ursachen Deiner Adipositas auch mit einer Umstellung auf eine kalorienreduzierte, ausgewogene Ernährung und mehr Bewegung bekämpfen.
Gemeinsam gehen wir Deinen Weg zu Deinem Wohlfühlgewicht, ganz ohne Magenverkleinerung, oder andere operative Maßnahmen.
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FAQ
Ab welchem BMI oder unter welchen Voraussetzungen ist eine Magenverkleinerung sinnvoll?
Eine Magenverkleinerung wird in der Regel empfohlen, wenn Dein Body-Mass-Index (BMI) 40 oder mehr beträgt oder bei einem BMI zwischen 35 und 40, wenn Folgeerkrankungen wie Diabetes oder Schlafapnoe vorliegen.
Welche Verfahren gibt es und wie unterscheiden sie sich?
Beim Schlauchmagen wird ca. 75 % des Magens entfernt, während beim Magenbypass zusätzlich der Magen-Darm-Traktes umgangen wird. Das Magenband ist reversibel, und der Magenballon ist eine temporäre, nicht-chirurgische Lösung.
Wie läuft der postoperative Kostaufbau ab?
Der Kostaufbau erfolgt in mehreren Phasen – von der Flüssigphase über die weiche Phase bis zur schrittweisen Einführung fester Nahrung – und erfordert kleine Portionen sowie ein bewusstes Essverhalten, um das Sättigungsgefühl optimal zu nutzen.
Welche Nahrungsergänzungsmittel sind nach dem Eingriff wichtig?
Nach dem Eingriff sind insbesondere Vitamin B12, Kalzium, Eisen, Folsäure und Vitamin D3 essenziell, um Mangelerscheinungen vorzubeugen. Die genaue Dosierung sollte individuell und in regelmäßigen Abständen mittels Bluttests überprüft werden.
Wie integriere ich die neuen Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten in meinen Alltag?
Indem Du regelmäßige kleine Mahlzeiten planst, bewusst und langsam isst, ausreichend trinkst und Bewegung fest in Deinen Tagesablauf einbaust. Ernährungsberatung und Coaching können Dir zusätzlich helfen, den Lebensstil langfristig zu verändern.