Bitterstoffe zum Abnehmen: Der Einfluss auf dein Gewicht

INHALTSVERZEICHNIS:

Bitterstoffe sind zur Unterstützung unserer Gesundheit in aller Munde und nicht zuletzt auch dann, wenn es um die Gewichtsabnahme geht. Bitterstoffe sollen zum Abnehmen gut sein. Doch was ist dran an der Theorie? Und braucht es Bittertropfen zum Abnehmen oder können Bitterstoffe auch aus Lebensmitteln zu sich genommen werden?

Was sind Bitterstoffe?

Zunächst wollen wir klären: Was sind Bitterstoffe überhaupt? Als Bitterstoffe bezeichnet man alle chemischen Verbindungen, die auf unserer Zunge einen bitteren Geschmack aufweisen. Sie können entweder aus der Natur kommen oder aber synthetisch erzeugt werden. 

In der Natur sind Bitterstoffe für Pflanzen wichtig, um Fressfeinde abzuwehren. Die meisten Tierarten meiden nämlich den bitteren Geschmack. Genauso ergeht es uns Menschen. Kinder meiden instinktiv bittere Geschmäcker, da ihr Instinkt sie so vor Giftigem warnt. Jedoch sind bei Weitem nicht alle Bitterstoffe tatsächlich giftig. Im Gegenteil: Bitterstoffe können unserer Gesundheit sehr zuträglich sein. 

Wir können uns den Genuss von bitteren Lebensmitteln übrigens auch antrainieren. Ein gutes Beispiel dafür ist Kaffee: Die meisten Erwachsenen lieben ihn, obwohl er eigentlich bitter schmeckt. 

Helfen Bitterstoffe beim Abnehmen?

Bitterstoffe sollten neben allerlei gesunden Eigenschaften auch eine positive Wirkung beim gesunden Abnehmen haben. So gibt es inzwischen unzählige Diäten und Ernährungstrends, bei denen man mithilfe von Bitterstoffen abnehmen soll. 

So sollen Bitterstoffe beim Abnehmen helfen, indem sie unsere Lust auf Süßes verfliegen lassen. Wer nach dem Essen einen Espresso trinkt, soll angeblich keinen Appetit mehr auf ein Dessert haben. Zudem sollen Bitterstoffe dazu führen, dass wir uns schneller satt fühlen. 

Tatsächlich deuten einige Studien darauf hin, dass Bitterstoffe eine gewisse Wirkung beim Abnehmen haben (1). Darin konnten Wissenschaftler einen Zusammenhang zwischen der Einnahme von Bitterstoffen und einem anschließend gezügelten Appetit der Probanden nachweisen. 

Schuld daran sollen Hormone sein, die beim Genuss von bitteren Nahrungsmitteln in Gehirn produziert werden. Allerdings konnte die Studie keinen eindeutigen, finalen Nachweis dafür liefern, dass dies tatsächlich der Wirkung der Bitterstoffe zuzuschreiben ist.

Möglicherweise handelt es sich nämlich lediglich um einen psychologischen Effekt - die Lust, weiter zu essen verging den Probanden schlichtweg nach dem Schmecken der Bitterstoffe. Um wirklich behaupten zu können, dass Bitterstoffe eine positive Wirkung auf unsere Gewichtsabnahme haben, fehlen schlichtweg weitere Studien und fundierte wissenschaftliche Erkenntnisse.

Bitterstoffe zum Abnehmen: Welche sind am besten?

Abnehmen mit Bitterstoffen funktioniert rein wissenschaftlich also nicht besser oder schlechter als Abnehmen ohne Bitterstoffe. Wer allerdings das Gefühl hat, die Bitterstoffe würden bei der Gewichtsabnahme hilfreich sein, profitiert möglicherweise von dem psychologischen Effekt dahinter. Welche Bitterstoffe in dem Zusammenhang funktionieren, muss allerdings jeder für sich selbst entscheiden. 

Wer beim Genuss eines Espressos nach dem Essen stattdessen kein Dessert mehr braucht, sondern alleine mit dem Espressogenuss zufrieden ist, für den mag ein Espresso ein wunderbares Mittel sein, um Kalorien einzusparen

Und wem bei der Einnahme von Bittertropfen die Lust auf die nachmittägliche Schokolade vergeht, mag auch darin einen sinnvollen Trick gefunden zu haben, sich zusätzliche Kalorien zu sparen. Allerdings muss das wohl jeder für sich persönlich herausfinden. 

Professionelle Hilfe auf dem Weg zur Gewichtsabnahme 

Wir wollen die Kirche im Dorf lassen: Der Abnehmerfolg steht und fällt mit dem Einhalten eines täglichen Kaloriendefizits. Und um langfristig und sinnvoll abzunehmen, ist der Gang zu einem Experten sinnvoller als jedes Bittertropfenspray. 

Mit einem Ernährungscoach kann ein sinnvoller Ernährungsplan zum Abnehmen ausgearbeitet werden und Du lernst, wie Du Heißhunger stoppen bzw. vermeidest kannst und welche gesunden Snack-Alternativen zum Abnehmen es für den Appetit zwischendurch gibt. 

Der Einfluss auf den Körper und Gesundheit 

Die Wirkung von Bitterstoffen ist allerdings nicht gänzlich unerforscht. Im Gegensatz zur Wirkung von Bittertropfen gegen Heißhunger, konnte in Studien nämlich fundiert nachgewiesen werden, wofür Bitterstoffe tatsächlich gut sind. (1) 

So regt Bitterstoff die Speichelproduktion an. Im Speichel sind wiederum Enzyme enthalten, die bei der Aufspaltung von Nahrung helfen. Mehr Speichelproduktion bedeutet also im Umkehrschluss auch eine bessere Verdauung

Bitterstoffe erhöhen zudem die Produktion von Magensäure. So können Bitterstoffe dabei helfen, 

  • Nahrung im Magen schneller zu verwerten 
  • und uns dadurch vor Krämpfen 
  • oder Sodbrennen bewahren. 

Zudem regen Bitterstoffe unsere Gallenproduktion an, was uns insbesondere beim Verdauen besonders schwerer und fettiger Nahrung zugutekommt. Nicht umsonst haben diverse bitter schmeckende Kräuterschnäpse den Beinamen „Magenbitter“. 

Ein Punkt, an dem wir zur Vorsicht raten möchten: Denn der Genuss von Alkohol verlangsamt unsere Verdauung und ist der Gewichtsabnahme so keineswegs zuträglich. 

Reich an Bitterstoffen: Eine Liste essenzieller Lebensmittel

Um Dir bewusst zu machen, in welchen Lebensmitteln Bitterstoffe vorkommen, wollen wir Dir einen Überblick über diejenigen Lebensmittel geben, die besonders reich an Bitterstoffen sind.  

  • Kaffee
  • grüner Tee
  • Grapefruits
  • Salate wie Chicoree, Endivien oder Rucola
  • Kohlsorten wie Rosenkohl oder Grünkohl
  • Gewürze wie Kurkuma, Thymian, Estragon oder Zimt
  • Artischocken
  • Ingwer
  • Auberginen
  • Oliven
  • grüne Gemüsesorten wie Spinat oder Mangold
  • Kräuter wie Salbei, Giersch, Brennnessel oder Löwenzahn

Bitterstoffe: Wie gesund sind sie wirklich? 

Wie Du oben lesen kannst, haben Bitterstoffe Einfluss auf unsere Verdauung und Speichelproduktion. Insofern sind sie für unsere Gesundheit tatsächlich sehr zuträglich. Unsere Omas haben Bitterstoffe übrigens auch zum Fiebersenken und zur Stärkung der Abwehrkräfte eingesetzt. Wissenschaftlich nachgewiesen ist dazu nichts, aber als Hausmittel sind bittere Lebensmittel so schon seit vielen Jahren im Einsatz. 

Zudem gibt es Hinweise darauf, dass Bitterstoffe gegen 

  • Depressionen, 
  • Müdigkeit, 
  • Stress 
  • und Erschöpfung wirken - jedoch bislang noch ohne final beweisende wissenschaftliche Studie. 

Man vermutet weiterhin, dass die in Bitterstoffen enthaltenen Sapione vor der Bildung von Krebszellen schützen können - dazu laufen aktuell einige Studien, jedoch bislang noch ohne Ergebnis. 

Mögliche Nebenwirkungen: Was solltest du wissen?

Da sie die Verdauung anregen, können Bitterstoffe bei empfindlichen Menschen auch Nebenwirkungen haben, nämlich in Form von Verdauungsproblemen, Durchfall, Bauchschmerzen oder Übelkeit. Letztendlich macht hier die Menge den Unterschied und ist von Person zu Person ganz unterschiedlich. 

Fazit

Bitterstoffe sind sicherlich gesund und auch nachgewiesen förderlich für die Verdauung. Einen direkten Einfluss auf unseren Abnehmerfolg haben sie jedoch nicht. Wir sollten uns dahingehend also nicht allzu viel versprechen. Gewichtsabnahme funktioniert einzig und alleine über das Einhalten eines Kaloriendefizits. 

FAQ zu Bitterstoffe zum Abnehmen

Wie lange dauert es, bis Bitterstoffe wirken?

Bitterstoffe fangen bereits im Mund an, die Speichelproduktion anzukurbeln. Insofern kann man vermutlich von einer sofortigen Wirkung sprechen - auch wenn sie nichts mit Gewichtsabnahme zu tun hat. 

Wann Bitterstoffe zum Abnehmen einnehmen?

Ob Du Bitterstoffe vor oder nach dem Essen einnimmst, hat auf Deinen Abnehmerfolg keinerlei Einfluss. Nach dem Essen helfen sie Dir möglicherweise, fettige und schwere Mahlzeiten besser zu verdauen. 

Kann man Bitterstoffe dauerhaft einnehmen?

Da Bitterstoffe natürlichen Ursprungs sind, können sie bedenkenlos dauerhaft eingenommen werden, sofern Du sie gut verträgst.