Colitis Ulcerosa
Kurz und knapp
Was ist Colitis ulcerosa?
Colitis ulcerosa ist eine Erkrankung, bei der die Schleimhaut des Dickdarms entzündet ist. Anders als bei Morbus Crohn ist nur die innere Schleimhaut betroffen, nicht die gesamte Darmwand. Sie verläuft schubweise und beginnt oft im Enddarm (Rektum), kann sich aber auf den gesamten Dickdarm ausweiten. Dauerhafte Entzündungen können das Gewebe verändern und das Risiko für Darmkrebs erhöhen.
Verwandte Begriffe
Typische Symptome
- Blutige Durchfälle: Häufig begleitet von Schleim, treten bis zu 20-mal täglich auf.
- Starke Bauchschmerzen: oft krampfartig und zusammen mit schmerzhaftem Stuhldrang.
- Weitere Anzeichen: Fieber, Müdigkeit, Gewichtsverlust, Infektanfälligkeit und Nährstoffmangel (z. B. an Eisen, Vitamin D oder Folsäure).
- Außerhalb des Darms: Gelenkschmerzen, Haut- und Augenentzündungen sind ebenfalls möglich.
Wie wird Colitis ulcerosa diagnostiziert?
Die Diagnose erfolgt in mehreren Schritten:
- Blutuntersuchung: Erhöhte Entzündungswerte (CRP, BSG) und weiße Blutkörperchen weisen auf eine Entzündung hin.
- Stuhlprobe: zum Ausschluss von Infektionen.
- Darmspiegelung (Koloskopie): Mit Gewebeproben zur Abgrenzung von Morbus Crohn.
- Bildgebende Verfahren: Ultraschall des Bauchraums zur Beurteilung der Schleimhaut.
Ursachen und Risikofaktoren
Die genauen Ursachen sind noch ungeklärt. Vermutlich spielen genetische, immunologische und umweltbedingte Faktoren eine Rolle:
- Familiäre Vorbelastung: ein wichtiger Risikofaktor.
- Ungünstige Darmflora (Mikrobiom): Ungleichgewichte können die Entzündung fördern.
- Ernährung und Hygiene: Eine westliche Lebensweise könnte das Risiko erhöhen.
Therapieoptionen
Die Behandlung richtet sich nach dem Schweregrad der Erkrankung und besteht aus medikamentösen, chirurgischen und ernährungstherapeutischen Maßnahmen.
Akuttherapie bei Schüben
- Medikamente:
- Mesalazin: Entzündungshemmend.
- Steroide (z. B. Prednisolon): Zur kurzfristigen Entzündungshemmung.
- Biologicals (z. B. Adalimumab): Moderne Antikörper, die gezielt wirken.
- Immunsuppressiva: Zur Unterdrückung des Immunsystems.
- Nebenwirkungen: Medikamente können grippeähnliche Symptome, Blutbildveränderungen oder Nierenschäden verursachen. Langfristige Steroidanwendungen sind problematisch.
Langzeittherapie
- Ziel: Schübe reduzieren und die Entzündung kontrollieren.
- Medikamente: Mesalazin oder Immunsuppressiva wie Azathioprin.
- Vorteil: Weniger Entzündung bedeutet ein reduziertes Darmkrebsrisiko.
Chirurgische Behandlung
- Notwendig bei: unkontrollierbaren Blutungen, Darmkrebs oder fehlendem Ansprechen auf Medikamente.
- Verfahren: Entfernung des betroffenen Dickdarmabschnitts.
Ernährungstipps
Da Colitis ulcerosa das Risiko für Nährstoffmangel erhöht, ist eine ausgewogene Ernährung wichtig:
- Empfehlungen: Leichte Vollkost mit reichlich Kalorien, Vitaminen und Mineralstoffen.
- Regelmäßige Bluttests: zur Überprüfung von Eisen, Vitamin D, Zink und Folsäure.
- Darmschonende Lebensmittel: Gut verdauliche Speisen, wenig Ballaststoffe während eines Schubs.
- Individuelle Beratung: Eine Ernährungstherapie kann helfen, Schübe zu vermeiden und Beschwerden zu lindern.