Einer der neuesten Ernährungstrends ist die Saftkur zum Abnehmen. Bis zu 10 Kilo in 2 Wochen soll man mit einer Saftkur abnehmen und zugleich noch wunderbar entgiften. In den sozialen Medien wird das durch die angeblich positiven Erfahrungswerte etlicher Promis weiter befeuert. Unsere Alarmglocken schrillen bereits nach diesen zwei Sätzen. Und zwar besonders laut.
Saftkur erklärt: Alle Grundlagen im Überblick
Was aber ist eine Saftkur überhaupt? Das ist ganz einfach erklärt: Man trinkt über einen bestimmten Zeitraum hinweg ausschließlich Obst- und Gemüsesäfte. Der Zeitraum kann zwischen 3 Tagen und 3 Wochen andauern.
Währenddessen ernährt man sich wirklich ausschließlich von diesen Säften, von Tee und Wasser. Pro Tag bedeutet das zwischen vier und sechs verschiedene Säfte.
Diese Vitaminbomben sollen nicht nur Erfolge auf der Waage bringen, sondern dabei auch durch den hohen Gehalt an Vitaminen und Antioxidantien den Darm reinigen und den Körper von Giftstoffen befreien. Die Prozedur erhält so gerne auch den beschönigenden Beinamen „juice cleansing“. Nicht wenige Wellness-Hotels bieten das Ganze im Rahmen eines Aufenthaltes bei ihnen als begleitete „Kur“ an.
Was bringt eine Saftkur wirklich?
Und was bringt eine Saftkur? Sicherlich wirst Du dabei zunächst Gewicht verlieren - wer pro Tag nur vier bis sechs Gläser Saft zu sich nimmt, hat ein sehr großes Kaloriendefizit, das sich schnell auf der Waage bemerkbar macht. Obst und Gemüse versorgen Dich zudem mit guten Vitaminen.
An dieser Stelle ist mit den vermeintlich positiven Aspekten jedoch auch schon Schluss. Denn eine Saftkur ist im Prinzip nichts anderes als eine Crash Diät. Du radikalisierst Dein Kaloriendefizit und Dein Körper baut zunächst Wasser und anschließend Muskelmasse ab. Das macht sich natürlich auf der Waage bemerkbar. Allerdings, und das übersehen viele, eben nicht, indem Du an Fettmasse verlierst, was ja das eigentliche Ziel vom Abnehmen sein sollte.
Indem Du das Obst und Gemüse zu Saft presst und konsumierst, verzichtest Du auf wichtige Ballaststoffe, die in den Nahrungsmitteln eigentlich enthalten sind, wenn Du sie in ihrer ursprünglichen Form isst.
Du enthältst Dir während dieser Zeit außerdem weitestgehend die drei Hauptnährstoffe Kohlenhydrate, Proteine und Fett vor. Das schadet Deinem Körper mehr als dass es nutzt. Du wirst Dich rasch müde, abgeschlagen, antriebslos fühlen, es kann außerdem zu Kopfschmerzen und Verdauungsbeschwerden kommen.
Viele Befürworter einer Saftkur sehen darin Anzeichen, dass der Körper nun entschlackt und entgiftet. In Wirklichkeit ist es allerdings nur der extreme Nährstoffmangel, der Deinem Körper zusetzt und ihn in eine Art Hungermodus zwingt. Die Folge davon ist, dass Dein Stoffwechsel herunterfährt, Dein Grundumsatz auf ein Minimum zurückgeht und Du danach, sobald Du wieder normal isst, sofort mit einem Jojo-Effekt konfrontiert bist.
Kurzum: Außer gesundheitlichen Risiken, körperlichen Strapazen und einem unvermeidbaren Jojo-Effekt bringt Dir die Saftkur nichts.
Saftkur zum Abnehmen: Ist das wirklich möglich?
Abnehmen mit Saftkur - was so vielversprechend klingt und sich auch auf der Waage schnell bemerkbar macht, führt also mit ziemlicher Sicherheit nicht zum gewünschten Erfolg. Mit Saftkur abnehmen ist lediglich eine andere Form von Crash Diät. Und die bringt Dir ganz sicher keinen langfristigen und nachhaltigen Erfolg.
Welche Säfte eignen sich am besten für eine Abnehm-Saftkur?
Welche Säfte Du für die Saftkur verwendest, ist unserer Ansicht nach daher auch einerlei. Nur Obst und Gemüse, und das obendrein in ausgepresster Form, bilden schlichtweg keinen vernünftigen Ernährungsplan, und schon gleich gar nicht für 10 Tage oder drei Wochen.
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Anstatt Dich auf so einen Wahnsinn einzulassen und Dich selbst zu kasteien, solltest Du Dich lieber an einen Ernährungsexperten halten. Mit ihm kannst Du gemeinsam einen gesunden und nachhaltig erfolgreichen Plan zur Gewichtsabnahme ausarbeiten, der alltagstauglich und gesund ist.
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Was passiert in Deinem Körper während einer Saftkur?
Was in Deinem Körper während einer Saftkur passiert, ist sicher nicht das, was Du Dir davon erhoffst oder was die Werbung propagiert. Fürs Entgiften sind nämlich Deine Leber und Deine Nieren zuständig. Und wenn diese Organe gesund sind, dann übernehmen sie diesen Job auch dann, wenn Du Dich ganz normal ernährst. Täten sie das nicht, wären wir alle längst tot. Du benötigst also keine besondere Diät, um zu entgiften.
Dein Körper schaltet während der Saftkur dafür in den Notmodus, um die vermeintliche Hungerperiode zu überleben. Er fährt Stoffwechsel, Grundumsatz und Körperfunktionen auf ein Minimum herunter. Deshalb fühlst Du Dich auch müde und unkonzentriert und unfähig, am Alltagsgeschehen teilzunehmen.
Wie wirkt sich Fasten auf den Fettabbau aus?
Bei einer so krassen Unterversorgung mit Nährstoffen wie bei einer Saftkur, wird der Körper zunächst Wasser verlieren und anschließend Muskelmasse abbauen. Muskeln benötigen nämlich mehr Kalorien als Fettmasse, der Körper wird sie insofern als Erstes abbauen. Erfolge in puncto Fettabbau dürfte Dir eine Saftkur hingegen kaum bringen.
Die Bedeutung der Entlastungstage
Von Entlastung würden wir bei einer Saftkur nicht sprechen wollen. Dein Körper stellt in den Hungermodus um, was für ihn puren Stress bedeutet. Übrigens produziert er dabei auch vermehrt das Stresshormon Cortisol, das den Fettabbau zusätzlich hemmt.
Wer bewusst einige „Entlastungstage“ machen möchte, sollte sich lieber ein Wellness-Wochenende mit entspannenden Saunagängen, Massagen und einer Portion Ruhe mit einem guten Buch gönnen.
Erfolgreich Fasten mit Säften: Die besten Tipps
Der einzige wirkliche Tipp, den wir in Bezug auf eine Fastenkur bzw. Saftkur geben wollen, ist der hier: Finger weg davon. Erspare Deinem Körper den Stress und Dir die Strapazen des anschließenden Jojo-Effekts.
Fastenbrechen richtig gemacht: Darauf solltest Du achten
Auch hier: Achte darauf, gar nicht erst zu fasten, sondern Dich stattdessen sinnvoll, ausgewogen und gesund so zu ernähren, dass Du ein kleines Kaloriendefizit pro Tag hast. So nimmst Du am sinnvollsten und nachhaltigsten ab.
Überblick über Alternativen zur Saftkur
Setze auf einen sinnvollen, gesunden Ernährungsplan mit leichtem Kaloriendefizit, um Deine Gewichtsabnahme voranzubringen. Zusammen mit einem Profi erarbeitest Du einen Plan, der individuell auf Dich und Deine Lebensumstände abgestimmt ist und der sich gut und langfristig in Deinen Alltag integrieren lässt. Nur so wird die Gewichtsabnahme auch wirklich von dauerhaftem Erfolg gekrönt sein.
Fazit
Verabschiede Dich generell von dem Glauben, dass Gewichtsabnahme zwingend etwas mit einer Diät und einer Phase radikalen Verzichtes zu tun haben muss. Denn genau das Gegenteil davon ist der Fall. Ein wirklicher Abnehmerfolg beruht auf einer langfristigen Ernährungsumstellung. Und die klappt nur, wenn Du dabei satt werden und auch genießen kannst.
Wie du abnimmst, ohne Verzicht erklären wir Dir in einem separaten Artikel.
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FAQ zu Saftkur zum Abnehmen
Was darf man sonst noch trinken?
Generell gilt: Wer abnehmen möchte, sollte bei den Getränken auf versteckte Kalorienfallen achten. Limonaden, Eistees, fertige Kaffeegetränke oder Energy Drinks enthalten meist eine große Menge Zucker und damit sehr viele Kalorien. Lieber auf Light Produkte oder Zero-Produkte zurückgreifen.
Wie kann ich eine Saftkur selber machen?
Sich jeden Morgen zum Frühstück einen leckeren Saft selbst auspressen, ist sicherlich keine schlechte Idee. Beziehe den Saft allerdings in Deine Kalorienbilanz mit ein und vermeide es, Dich nur von Säften zu ernähren.
Reicht es, eine Saftkur 3 Tage lang zu machen?
Wie lange Du eine Saftkur machst, ist egal - wir halten sie egal bei welcher Dauer für unsinnig, siehe oben.