Gewichtszunahme bei Periode: Alle Ursachen im Überblick

INHALTSVERZEICHNIS:

Für die allermeisten Frauen zählt sie zum Belastendsten, was der monatliche Zyklus zu bieten hat: Die Gewichtszunahme vor der Periode. Wer regelmäßig das eigene Gewicht kontrolliert, wird zwangsweise jeden Monat aufs Neue feststellen, dass es um die Periode herum zu einer Gewichtszunahme von teilweise mehreren Kilos kommt. Aber was steckt dahinter? Und wie geht man am besten damit um?

Gewichtsschwankungen: Was steckt dahinter?

Wenn die Waage kurz vor der monatlichen Periode mehr anzeigt, handelt es sich dabei nicht um eine Gewichtszunahme, sondern lediglich um Gewichtsschwankungen. Man unterscheidet hier deshalb so genau, weil Du nicht im klassischen Sinn zugenommen hast, also keine Fettmasse zusätzlich angesammelt hast. 

Bei den Gewichtsschwankungen, die mit der Monatsblutung in Zusammenhang stehen, handelt es sich um hormonell bedingte Wassereinlagerungen, die nur von kurzfristiger Dauer sind. Mit dem Beginn der Periode verschwinden diese genauso schnell wieder wie sie gekommen sind. 

Dabei macht es auch keinen Unterschied, ob Du normal gewichtig oder übergewichtig bist. Gewichtsschwankungen, die vor der Periode auftreten, betreffen jede Frau. Durch die zyklusbedingten hormonellen Schwankungen lagert der Körper in der Woche vor der Periode mehr Wasser ein, was sich auf der Waage bemerkbar macht, jedoch eine ganz natürliche und unbedenkliche Ursache hat. 

Welche Gewichtsschwankungen sind normal?

Je nach Körper und Zyklus kann die Waage in den Tagen vor der Periode zwischen 1 und 3 Kilo mehr anzeigen. Alles, was sich in dem Rahmen befindet, ist eine normale Gewichtsschwankung, über die Du Dir keine weiteren Sorgen machen musst. Verfalle deswegen also nicht in Panik oder stürze Dich in eine Diät, weil Du denkst, Du hättest zugenommen. 

Menstruationszyklus erklärt: Das passiert im Körper

Vielleicht hilft es Dir ein wenig, wenn Du verstehst, was während dem Menstruationszyklus in Deinem Körper passiert. Dein Körper durchläuft innerhalb eines Zyklus verschiedene Phasen. 

Kurz bevor die Monatsblutung eintritt, sorgen insbesondere die Hormone Östrogen und Progesteron dafür, dass es zu Wassereinlagerungen - und leider auch meist zu Heißhunger - kommt. Wir sprechen dabei vom sogenannten prämenstruellen Syndrom, dem PMS. Es geht bei den allermeisten Frauen mit Stimmungsschwankungen und Stress einher. Dein Hormonhaushalt gerät also durcheinander. 

Die verschiedenen Phasen des Menstruationszyklus

Ein Menstruationszyklus dauert im Schnitt 28 Tage, jedoch kann er zwischen 26 und 35 Tagen variieren. Man unterteilt ihn in zwei Phasen - die erste und die zweite Zyklushälfte.

  1. Zyklushälfte: Sie beginnt mit dem Einsetzen Deiner Monatsblutung. Es kommt zum Ausstoß von Gebärmutterschleimhaut, die der Körper nicht mehr benötigt, da es zu einer Schwangerschaft gekommen ist. Im nächsten Schritt reifen jedoch bereits neue Follikel heran - ganz winzig kleine Bläschen, die den Eizellen einen Schutzraum bieten, um in Ruhe reifen zu können, bis es letztendlich zum Einsprung kommt. Der Körper schüttet in dieser Phase das Follikel stimulierende Hormon FSH, sowie Östrogen aus. 
  2. Zyklushälfte: Sie beginnt mit der Ovulationsphase, also mit dem Eisprung. Der dauert nur maximal 32 Stunden. Danach beginnt bereits die Lutealphase bzw. Gelbkörperphase. Aus dem Follikel bildet sich der Gelbkörper und veranlasst die Produktion von Progesteron. Dieses sorgt dafür, dass sich Gebärmutterschleimhaut aufbaut. Wenn die Eizelle in der Phase nicht befruchtet wird, stirbt der Gelbkörper ab, die Produktion des Progesterons stoppt und die Gebärmutterschleimhaut wird wieder abgebaut. 

Hormone und Menstruation: Wie beeinflussen sie Ihren Zyklus?

Wie Du dem letzten Abschnitt bereits entnehmen konntest, wird der Zyklus von einem Zusammenspiel verschiedener Hormone bestimmt. Sind es in der ersten Zyklushälfte vorwiegend Östrogene, die den Körper dominieren, ist es in der zweiten Hälfte Progesteron. Dieses Zusammenspiel begünstigt Wassereinlagerungen und sorgt so für die Gewichtsschwankungen während dem Zyklus. 

Warum nehme ich während der Periode zu?

Es gibt allerdings noch weitere Gründe, warum man während bzw. vor der Periode mehr wiegt. Die Ursachen dafür sind häufig nicht ganz so leicht identifizierbar. 

  1. Prämenstruelles Syndrom (PMS): Rund 20 bis 30 Prozent aller Frauen leiden unter dem PMS. Die Beschwerden kommen meist während der Lutealphase, also direkt vor dem Eintritt der Periode vor. Damit einher gehen Kreislauf- und Schlafprobleme, sowie die berühmte Gewichtszunahme. Meist machen sich dabei auch Stimmungsschwankungen und Heißhungerattacken, insbesondere auf Süßes, Deftiges und Salziges, bemerkbar. Das PMS begünstigt also auch auf diesem Weg die Gewichtszunahme. 
  2. Stress: In besonders stressigen Lebensphasen schüttet unser Körper vermehrt Cortisol aus. Es hemmt den Fettabbau und sorgt ebenfalls dafür, dass es zu Gewichtsschwankungen kommen kann. Nicht selten geht Stress übrigens mit dem PMS einher, das viele Frauen als sehr belastend empfinden. 
  3. Polyzystisches Ovarialsyndrom (PCOS): Etliche Frauen leiden zudem unter dem PCOS. Dabei handelt es sich um eine Funktionsstörung der Eierstöcke. Akut gesundheitsgefährdend ist das nicht, aber Frauen mit einem PCOS neigen vermehrt zu Übergewicht und erfahren häufig Zyklusprobleme: Die Periode bleibt häufiger aus und sie haben zudem Probleme damit, schwanger zu werden. 
  4. Probleme mit der Verdauung: Verdauungsprobleme können ebenso zu Gewichtsschwankungen führen. Auch sie sind ein Zeichen dafür, dass der Körper im Ungleichgewicht ist. Nicht selten gehen sie mit dem PCOS einher oder werden von Zyklusschwankungen und von Stress weiter befeuert. 
  5. Wassereinlagerungen: Wassereinlagerungen können nicht nur während der Periode bzw. vor der Periode auftreten. Langes Stehen oder Sitzen, sowie eine sehr salzlastige Ernährung können ebenfalls dafür sorgen, dass der Körper vermehrt Wasser einlagert.

Wie viel wiegt man bei der Periode mehr?

Rund 1 bis 3 Kilo wiegt man im Schnitt vor der Periode mehr. Während der Periode geht das Gewicht allerdings wieder auf den Ausgangswert zurück. Wie schon beschrieben, handelt es sich dabei um zyklusbedingte Gewichtsschwankungen. Man nimmt während der Periode also nicht zu, sondern erfährt lediglich eine körperliche Veränderung, die sich von selbst wieder reguliert. 

Gewichtszunahme während der Periode: So kannst Du es vermeiden

Natürlich ist es für viele Frauen sehr belastend, in einer Phase, die ohnehin schon von Bauchkrämpfen und einem unschönen Spannungsgefühl im Bauch begleitet wird, noch mit zusätzlichen Kilos konfrontiert zu sein. Wirklich verhindern kann man das nicht. Allerdings kannst Du einiges dafür tun, damit Du Dich wohler fühlst und sich die Gewichtsschwankungen nicht ganz so extrem auswirken:

  • Achte auf eine ausgewogene und gesunde Ernährung
  • Trinke ausreichend Wasser
  • Sorge für genügend Bewegung
  • Reduziere, wenn möglich, Deinen Salzkonsum - denn Salz bindet Wasser im Körper
  • Versuche, Stress so gut es geht zu vermeiden, denn das Stresshormon Cortisol begünstigt die Wassereinlagerungen noch zusätzlich . Zu viel Stress kann übrigens sogar zu einem generellen Ausbleiben der Periode führen! 

Ernährungstipps für die Periode: Das solltest Du essen

Achte vor bzw. während der Periode ganz besonders auf Deine Ernährung. Hier einige Tipps von uns:

  1. Beuge den Heißhungerattacken vor: Kaufe vor der entsprechenden Zeit möglichst nichts, worauf Du Dich stürzen könntest und was Dir dabei aber nicht guttut. Also keine Süßigkeiten oder salzigen Snacks bunkern. Kaufe stattdessen frisches Obst und Nüsse. Sie können den Heißhunger auf Süßes oder Deftiges stillen, ohne dass Du Dich danach noch schlechter fühlst.
  2. Meal Prepping: Bereite Dir bewusst einige gesunde und ausgewogene Mahlzeiten vor, sodass Du schnell etwas zur Hand hast, wenn der Hunger kommt. Gesunde Suppen oder Eintöpfe sind ein gutes Soulfood bei Stimmungsschwankungen. Besonders gut: Asiatische Pho (Suppe). Sie hat die Geschmacksrichtung umami, die wir bei Stress und schlechter Stimmung als besonders wohltuend empfinden. 
  3. Vitamin B6 wirkt prämenstruellem Heißhunger und Stimmungsschwankungen ein wenig entgegen. Es ist in Fisch, Bananen, Kartoffeln, Geflügel und Nüssen enthalten. 
  4. Vermeide Fast Food und Chips. Sie haben einen Natriumgehalt von mehr als 50mg und befeuern die Wassereinlagerungen dadurch noch mehr. 
  5. Vermeide außerdem besonders fettes Fleisch wie Schwein oder Lamm. Auch das intensiviert die Wassereinlagerungen noch zusätzlich. 

Effektive Ernährungsberatung: Jetzt Termin sichern!

Auch ein Ernährungsberater kann Dir dabei helfen, Dich besser und ausgewogener zu ernähren und mit Dir gemeinsam einen Ernährungsplan entwickeln, der Dinge wie langfristige, effektive Gewichtsabnahme und weniger starke zyklusbedingte Schwankungen berücksichtigt. So kannst Du langfristig lernen, Dich über den Faktor Essen wohler zu fühlen. 

Fazit

Verwechsle nicht Gewichtszunahme mit Gewichtsschwankungen. Sollte die Waage kurz vor der Periode also mal wieder mehr anzeigen, dann verfalle nicht in Panik, weil Du glaubst, zugenommen zu haben. Und vermeide vor allem einen Fehler: Stürze Dich nicht blindlings in eine Diät. Sie ist besonders in der Zyklusphase nämlich wirklich kontraproduktiv. 

FAQ zu Gewichtszunahme Periode

Wann verschwindet das Gewicht nach der Periode?

Wann aber geht das Gewicht nach der Periode wieder runter? Die Wassereinlagerungen verschwinden meist mit dem Beginn der Monatsblutung wieder nach und nach. 

Warum habe ich vor der Periode einen größeren Hunger?

Die Hormon- und Stimmungsschwankungen vor der Periode sind der Grund dafür, warum Du in der Phase meist mehr Heißhunger hast, vor allem auf Süßes, Salziges und Fettiges

In welcher Zyklusphase nimmt man am besten ab?

Abnehmen sollte während, nach und vor der Periode ein gleich wichtiges Thema sein. Wie effizient Du abnimmst, hat nichts mit Deinem Zyklus, sondern einzig und allein mit Deinem täglichen Kaloriendefizit zu tun. Es lohnt sich also, den entsprechenden Ernährungsplan zur Gewichtsabnahme konsequent zu verfolgen.